Der Gelbe Hund ist eine Initiative, die es Hundehaltern ermöglicht, nonverbal zu kommunizieren, dass für ihren Hund gerade keine Kontaktaufnahme erwünscht ist. Eine gelbe Markierung in Form einer Schleife, eines Tuches o.ä. an Leine, Halsband oder Geschirr des Hundes steht für „Bitte Abstand halten“.
Ursprung
Die Idee stammt aus Australien. Nach australischem Vorbild wurde im Juni 2012 in Schweden die Initiative „Gulahund“ gestartet. Mittlerweile ist die Initiative in mehreren Ländern vertreten und läuft z.B. in der Schweiz und in Großbritannien schon recht erfolgreich. In Deutschland, wo die Initiative „Gelber Hund“ im Sommer 2012 startete, findet sie nur langsam Zulauf.
Idee
Gelbe Markierung bittet um Abstand
Die Idee des Gelben Hundes ist denkbar einfach: Eine selbst gewählte gelbe Markierung signalisiert, dass für diesen Hund keine engen Kontakte zu Hunden und/ oder Menschen erwünscht sind. Die Gründe hierfür können vielfältig sein: es kann sich um eine läufige Hündin handeln, der Hund kann krank oder verletzt sein, der Hund kann besonders unsicher, ängstlich oder aggressiv sein, der Hund kann alt und ruhebedürftig sein, die Person am anderen Ende der Leine kann den Hund vielleicht noch nicht einschätzen, da sie den Hund noch nicht lange kennt und daher nicht weiß, wie der Hund auf andere Hunde und Menschen reagiert, der Hund kann sich im Training befinden oder im Einsatz (z.B. Assistenzhunde) und soll nicht gestört werden. Gründe gibt es also viele.
Nonverbale Kommunikation
Den jeweiligen Grund kontaktfreudigen Passanten zu erläutern, braucht Zeit – Zeit, in der das Gegenüber vielleicht einfach schon Kontakt aufgenommen hat. Mit der gelben Markierung soll vermieden werden, dass der Hundehalter jeden Passanten erneut über die Befindlichkeiten seines Hundes aufklären muss und sie soll verhindern, dass andere Hundehalter á la „der will ja nur spielen…“ ihre Hunde einfach Kontakt aufnehmen lassen.
Kein Freibrief für problematische Hunde
Keine Gefährlichkeitskennzeichnung
Die gelbe Markierung dient nicht der Kennzeichnung gefährlicher oder aggressiver Hunde. Da in einigen Bundesländern als „gefährlich“ geltende Hunde in ähnlicher Weise gekennzeichnet werden, besteht hier Verwechslungsgefahr.
Kein Ersatz für Verhaltenstraining
Die gelbe Markierung ist auch kein Freibrief für Hundehalter, ängstliche oder aggressive Hunde sorglos spazieren zu führen. Sie kann in keinem Fall als Ersatz für ein Verhaltenstraining oder bei einem gefährlichen Hund als Ersatz für einen Maulkorb dienen. Vielmehr soll die Initiative dem Hund den erforderlichen Freiraum gewähren, um seinen Fähigkeiten entsprechend trainiert zu werden und so langsam an enge Kontakte gewöhnt zu werden. Haltern betroffener Hunde erspart sie die Diskussion mit oftmals verständnislosen Hundehaltern.
Bitte helfen Sie mit!
Bitte helfen Sie mit, indem Sie gelb markierten Hunden ihren Freiraum gewähren. Spätestens wenn Ihr Hund z.B. nach einem Beißvorfall (vorübergehend) anderen Hunden ausweichen möchte, können Sie selber davon profitieren, wenn mit entsprechender Markierung nicht jeder Hund einfach auf Sie und Ihren Hund zurennt.
Noch besser ist es natürlich, wenn Sie die Leine als entsprechendes Signal beachten und Ihren Hund nicht ohne Nachfrage zu einem angeleinten Hund laufen lassen und auch selber nur nach Nachfrage beim Halter Kontakt zum Hund aufnehmen. Dann wäre eine gelbe Markierung nicht mehr nötig.
Weitere Informationen zur Initiative Gelber Hund finden Sie unter www.gulahund.se (externer Link) und www.gulahund.de (externer Link).
© Dunia Thiesen-Moussa